Die Faszination des Motorsports und der Traum, einmal selber eine Rennstrecke aus der Cockpit-Perspektive zu erleben, ist für die Automobilindustrie weit mehr als ein emotionaler Nebeneffekt ihrer Produktwelt. Die deutschen Autobauer haben die Motorsport-Begeisterung längst als interessantes Geschäftsfeld entdeckt – sie bieten umfangreiche Programme für Interessierte an, ohne eigenes Rennteam als Piloten beispielsweise im seriennahen Tourenwagen-Rennsport teilzunehmen. In diesem Rennsportbereich sind zahlreiche Hersteller bereits seit vielen Jahren mit ihren Werksport-Teams aktiv.
Durch solches Engagement im Motorsport bringen die Hersteller dem interessierten Publikum nicht nur ihre Automobilmarke wirkungsvoll näher. Sondern sie verfügen damit gleichzeitig über ein exklusives Testfeld, in dem sie laufend wertvolle Erfahrungen für die Fortentwicklung ihrer High Performance-Serienfahrzeuge sammeln. Auch Zulieferer der Automobilindustrie haben nach Möglichkeiten gesucht, ihre Produkte systematisch den im Rennsport üblichen Höchstbelastungen auszusetzen. Eine davon ist das Engagement im sogenannten Kundensport: Anders als beim Werksport, bei dem Automobilhersteller ihre eigenen Fahrzeuge ins Rennen schicken, kommen im Kundensport fertige Rennfahrzeuge zum Einsatz, die von Rennteams gekauft und auf ihre speziellen Anforderungen hin adaptiert werden können. Immer mehr Automobilhersteller bieten erfolgreich solche Kundensport-Rennmodelle an. Seit Jahren erfolgreich ist hier etwa Porsche mit verschiedenen 911-Modellen. BMW bietet ein Z4 GT3-Modell an und Audi beteiligt sich im Kundensport-Segment mit dem R8-LMS.
Die im Jahr 2006 gegründete Black Falcon GmbH & Co. KG
ist ein im markenunabhängigen Kundensport erfolgreiches
Motorsportunternehmen. Auf dem über 3.300 qm großen
Firmengelände im Industriegebiet Meuspath unmittelbar
am Nürburgring werden die Rennfahrzeuge des Black Falcon-
Teams aufgebaut, mit denen es an internationalen Rennen
beispielsweise im GT3-Klassement teilnimmt.
Ein Beispiel für eine besonders erfolgreiche Kundensport-Story bietet der SLS-AMG-GT3 von Mercedes-Benz. Das Fahrzeug wurde für Sprint- und Langstreckenrennen nach dem FIA GT3-Reglement entwickelt und wird seit 2011 als rennfertiges Kundensportfahrzeug angeboten. Kundensport-Teams konnten inzwischen mit dem Fahrzeug weltweit über 70 Siege verbuchen. Daran beteiligt ist der frühere Mercedes-Benz-Werksfahrer und erfolgreiche DTM-Rennfahrer Bernd Schneider. Er war nicht nur Testfahrer bei der Entwicklung des SLS-AMG-GT3. Im Black Falcon-Kundensport-Team gewann er 2013 auf dem Fahrzeug neben dem 24-Stunden-Rennen von Dubai, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auch das 12-Stundenrennen von Abu Dhabi.
Die im Jahr 2006 gegründete Black Falcon GmbH & Co. KG ist ein im markenunabhängigen Kundensport erfolgreiches Motorsportunternehmen. Auf dem über 3.300 qm großen Firmengelände im Industriegebiet Meuspath unmittelbar am Nürburgring werden die Rennfahrzeuge des Black Falcon-Teams aufgebaut, mit denen es an internationalen Rennen beispielsweise im GT3-Klassement teilnimmt.
Wichtiger Aspekt des Kundensport-Engagements von Black Falcon ist die Zusammenarbeit mit renommierten Zulieferern der Automobilindustrie wie beispielsweise Bilstein im Bereich Fahrwerke und Fuchs im Schmierstoff-Bereich.
Bereits seit 2011 arbeitet Black Falcon mit den Marken Textar und Pagid RS des Bremsbelag-Herstellers TMD Friction zusammen. Mit Blick auf den Standort Nürburg-Ring bringt Geschäftsführer Alexander Böhm das Konzept der Entwicklungs-Zusammenarbeit auf den Punkt: „Gerade auf der Nordschleife werden die Bremsen wie auf keiner anderen Rennstrecke beansprucht, daher ist es für uns ein Vorteil, auf das Know-how des führenden Bremsbelagherstellers zurückgreifen zu können. Im Gegenzug sind die Fahrergebnisse, die wir für TMD Friction mit neuen Produkten auf der Rennstrecke erzielen, sehr aussagekräftig und können die Weiterentwicklung neuer High Performance-Bremsbeläge maßgeblich beeinflussen.“
Bereits seit 2011 arbeitet Black Falcon mit den Marken
Textar und Pagid RS des Bremsbelag-Herstellers
TMD Friction zusammen. Im Bild: Ein SLS-AMG-GT3 –
erfolgreiches Kundensport-Fahrzeug von Mercedes-Benz.
Bildrechte: Black Falcon
Der technische Direktor von Black Falcon, Marvin Wagner, verrät ein paar Details, die für die Entwicklung renntauglicher Bremsbeläge wichtig sind: Anders als im Fall von Serienfahrzeugen im Straßenverkehr können sich Bremsbeläge im Rennbetrieb nie abkühlen – die Dauernutzung der Bremse ist eine typische Rennbelastung. Die Beläge sollen deshalb unter hohen Temperaturen eine möglichst optimale Bremsleistung zeigen, ohne dass zu deren Kühlung spezielle technische Lösungen erforderlich werden. Anders als bei straßenzugelassenen Belägen spielen sonst übliche Komforteigenschaften keine Rolle – Felgenstaub-Aufkommen oder Quietschgeräusche sind beispielsweise im Rennbetrieb irrelevant. Dagegen ist ein möglichst optimaler Verschleiß wichtig, denn ein außerplanmäßiger Boxenstop zum Einbau neuer Beläge kann 30 Sekunden kosten und das Rennteam um drei bis vier Ränge zurückwerfen.
Marvin Wagner, technischer Direktor von Black Falcon –
Fotorechte: Black Falcon
Die Bremsleistung der Beläge hat grundsätzlich hohe Relevanz, weil Bremsen und Bremswirkung zu den wenigen Bereichen zählen, in denen sich die Rennteams gegenüber der Konkurrenz technologische Vorteile verschaffen können. Durch die sogenannte „balance of performance“, die bei Rennen der GT3-Fahrzeugkategorie gilt, werden regelmäßig mögliche technische Vorteile der diversen Rennfahrzeug-Typen „ausgebremst“, um Chancengleichheit angesichts einer großen Fahrzeugtypen-Vielfalt herzustellen. Die überlegene Motorleistung des SLS-AMG-GT3 beispielsweise musste gemäß der „balance of performance“ über Air-Restriktoren gedrosselt werden. Der Einsatz der Bremsbeläge ist nicht reglementiert – deshalb kann eine verbesserte Bremsleistung im Rennbetrieb den möglicherweise entscheidenden Performance-Spielraum bringen.
Renn-Teams in aller Welt trauen TMD Friction zu, ihnen diesen Performance-Vorteil zu verschaffen: Bis zu 80 Prozent der Fahrzeuge in 24-Stunden-Rennen wie Le Mans, Spa, Daytona und Nürburgring verwenden die Produkte der TMD Friction Rennsport- und High Performance-Marke Pagid Racing.
In Langstreckenrennen bewährt – Pagid RSL-
Rennbremsbeläge: Diese zeichnen sich unter
anderem durch hohe Verschleissresistenz,
stabile Bremsleistung und Temperatur-
Resistenz aus.
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D-53520 Meuspath
Tel. +49 (0)2691 939840
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contact@black-falcon.com
Internet: www.black-falcon.com
Heinz W. Droste
Copyright Aufmacher-Foto: Black Falcon